Johann Rothmann
Eisenbahner. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Johann Rothmann wurde am 21.10.1889 in Deutsch-Feistritz geboren. Er war Eisenbahner in Niklasdorf (Steiermark).
KPÖ, "Rote Hilfe"
Johann Rothmann wurde 1940 von Richard Götzinger für die KPÖ angeworben. Er spendete für die "Rote Hilfe".
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 20. 10. 1941 wurde Johann Rothmann verhaftet und am 9. 12. 1942 in Graz gemeinsam mit Johann Freudenthaler, Ernst Kapaunig und Rudolf Treffler (alle hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 13.4.1943 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Schon im Hinblick auf die Tatsache, dass die Angeklagten als Beamte der Reichsbahn einer kommunistischen Organisation von Eisenbahnbediensteten angehörten, kann die Möglichkeit schwererer Folgen nicht verneint werden. Einzelne Mitglieder der Organisation waren sogar schon zu Sabotagehandlungen übergegangen. Wenn die Angeklagten Treffler, Freudenthaler, Kapaunig und Rothmann auch davon keine Kenntnis gehabt haben mögen, so haben sie durch ihre Tätigkeit doch diese gefährliche Sabotageorganisation finanziell entscheidend gestärkt und damit einen wichtigen Beitrag für ihre unheilvolle Existenz geleistet.“
Gedenktafel, Denkmal, Gedenkstein
Sein Name steht auf der 1950 enthüllten Gedenktafel am Leobner Bahnhof; ebenso am 1975 errichteten Denkmal vor dem Bahnhof in Leoben; auch am Gedenkstein am Niklasdorfer Friedhof.
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien